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Animation

Apophänie und Pareidolie

Die Neigung, Figuren in Dingen und Mustern zu erkennen, ist eine spezielle Form der (optischen) Pareidolie.
Im Volksmund sprechen wir vom „Wolkenlesen“: man betrachtet Wolkenformationen und erkennt in ihnen Gestalten. Pareidolie begegnet uns auch in Schattenbildern und Oberflächenstrukturen, sowie in der Betrachtung von Gegenständen.
In der Gestaltwahrnehmung vervollständigt unser Gehirn unbekannte Formen zu etwas Vertrautem. Im evolutionären Sinne hilft es, rechtzeitig Gefahren zu erkennen.

Weitere Beispiele für Pareidolie:

Werden diesen Gestalten, die sich vor dem inneren Auge aufbauen, eine höhere Bedeutung zugesprochen, so kann man von einer pareidolischen Apophänie sprechen.
Der Begriff Apophänie wurde 1958 vom dem Psychiater Klaus Conrad geprägt, der Apophänie als „grundloses Sehen von Verbindungen, begleitet von der besonderen Empfindung einer abnormen Bedeutsamkeit“ definierte.
Conrad untersuchte dieses Phänomen ursprünglich in Bezug auf Psychosen, doch der pathologische Aspekt bezog sich nicht auf das Gestaltsehen selbst, sondern darauf, dass die Reflexion über dieselbe nicht mehr abgebrochen werden könne.

Apophänie ist auch in gesunden Menschen angelegt und dient als Quelle der Kreativität.

Apophänische Malerei

Apophänische Malerei bedient sich der optischen Pareidolie.

Ich verwende Acrylfarben, Lacksprays, -farben oder Leim. Dieses „Farbmaterial“ mit unterschiedlichen pastreusen Eigenschaften, gepaart mit experimentellen Techniken des Farbauftrages (z.B. Abstoßung von wasser- und ölbasierten Farben) liefert die gewünschten zufälligen Strukturen, in denen ich die Protagonisten meiner Bilder entdecke und herausarbeite.

Aus diesen gefundenen Figuren entwickle ich Situationen und deute Geschichten an. Meine Bilder wurden von Anfang an von Texten mit einer subjektiven Deutung versehen (der meinen). Diese Texte sind ein wichtiger Teil der Bilder. Die Suche nach Bedeutung in zufällig erzeugten Mustern nennt sich Apophänie. In der Reflektion, die den Malprozess begleitet, kehrt der Kunstschaffende durch Innenschau sein „Innerstes nach außen“.

Quellen:
siehe auch:

Website der Apophänauten: Apophänauten